Abrüsten

 

 

 

 

Abrüstung - ja, aber...

Abrüstung - wie soll das funktionieren?

Erst einmal muss der Politische Wille für Abrüstung vorhanden sein. Dafür braucht es qualifizierte Mehrheiten bei den BürgerInnen. Wir wollen die Meinungsbildung unterstützen indem wir Militär grundsätzlich in Frage stellen und den Glauben an militärische Lösungen hinterfragen.

Jede und jeder kann beitragen Militär abzuschaffen. Jede und jeder kann dazu beitragen, die militaristische Tradition unserer Gesellschaften zu überwinden und zu einer neuen Stufe der Zivilisierung zu kommen. Eine Entwicklung zu Zivilisierung und Gewaltfreiheit ist bereits im Gange. Die weit überwiegende Mehrheit der Menschen bevorzugt Konfliktlösung durch Verhandlungen, Gespräche oder Mediation. In vielen Schulen gibt es angebote zur Streitschlichtung.

Während aber in der Gesellschaft Gewalt abgelehnt wird, benutzt die politische Elite in Deutschland die Bundeswehr zur Durchsetzung machtpolitischer und wirtschaftlicher Interessen. Eine Kultur des Friedens entwickelt sich, doch diese muß auch das außenpolitische Verhalten dieses Staates erfassen. Wir wollen, dass möglichst viele Menschen öffentlich erklären, dass sie keinen Krieg wollen und andere Menschen nicht als Feinde betrachten; und dass sie sich für Abrüstung einsetzen.

Mehr dazu: Kein Krieg in meinem Namen

wie kann Abrüstung praktisch erfolgen?


ja....  aber:

Verteidigung

Aber wir werden uns doch verteidigen dürfen? Wenn  uns jemand angreift, dürfen und müssen wir uns auch verteidigen können!

Verteidigung ist überflüssig

wenn wir die richtige Außenpolitik betreiben, so dass Konflikte politisch gelöst werden und keine Militärmacht ein Motiv hat, uns anzugreifen.

Durch  Abrüstungsschritte müssen die Armeen soweit verkleinert werden, dass kein Staat in Europa - die NATO Russland eingeschlossen - einen anderen angreifen kann.

Verteidigung führt zur Selbstzerstörung 

Die Verteidigung einer Industriegesellschaft mit den vorhandenen militärischen Mitteln führt zur Zerstörung der Infrastruktur. Dies erst recht wenn Atomwaffen eingesetzt werden, und die Infrastruktur gezielt oder als „Kollateralschaden“ zerstört wird.

Stellen Sie sich vor, dass für einige Tage oder gar einige Wochen der Strom ausfällt!

Der Versuch der Verteidigung oder Eroberung einer modernen Großstadt führt zu ihrer Zerstörung (Vgl. Berlin 1945, Stalingrad, oder aktuell Aleppo, Mossul ... )

Jeder konventionelle Krieg kann zu einem Atomkrieg eskalieren.

Mehr dazu.... (link auf Unterpunkt)

Sollte uns eine fremde Militärmacht angreifen und besetzen, was wir für sehr sehr unwahrscheinlich halten,  bleibt die Möglichkeit der

sozialen Verteidigung,

das ist die Verteidigung unserer Gesellschaft mit gewaltfreien und zivilen Mitteln. Sie kann eine militärische Besetzung nicht verhindern, vermeidet aber Massenmord und großflächige Zerstörung.

Mehr dazu...


ja...  aber,

die Bundeswehr brauchen wir bei Naturkatastrophen!

Katastrophenhilfe

Die Bundeswehr kann,  darf und soll auch bei Naturkatastrophen Hilfe leisten, solange es sie noch gibt. Dazu braucht es aber keine teueren Waffensyseme und keine Soldaten. Dazu braucht es technisches know-how, aber keine militärische Ausbildung.

Dafür braucht es eine gut organisierte und gut ausgestattete zivile Katastrophenhilfe, die auch in internationaler Zusammenarbeit in anderen Ländern eingesetzt werden kann. (z.B. das internationale Rote Kreuz)

Im Zuge der Abrüstung können  brauchbare Bestandteile der Bundeswehr für ein internationales technisches Hilfswerk zur Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel Transportflieger und Hubschrauber, Lazarette und anderes Material.

Hilfe ohne Waffen


Ja,  aber:

Wir können nicht wegsehen wenn Völkermord geschieht, wir müssen

Militärisch eingreifen

wenn Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen werden.

Diese sogenannte humanitäre Intervention war oft ein Vorwand, um machtpolitische Interessen durch eine Militärintervention durchzusetzen. In anderen Fällen wurde bei Völkermord und Verbrechen nicht eingegriffen, obwohl die Fähigkeit zur Intervention gegeben war. (z.B. Ruanda 1992)

Natürlich wollen wir Menschen schützen und Menschenrechte durchsetzten. Dies geht aber nicht durch Krieg.

Wir wollen die Menschenrechte schützen, indem wir kriegerische Konflikte von vorneherein verhindern und unmöglich machen.

Das bedeutet auch: Keine Waffen liefern! Waffenhandel verhindern!

Konflikte gibt es in vielen Ländern, aber sie müssen nicht mit Militär und Waffengewalt ausgetragen werden.

Es gibt viele Möglichkeiten der zivilen und vorsorgenden Konfliktbearbeitung!

Dazu gehört auch eine andere Außenpolitik, Wirtschafts- und Entwicklungspolitik der Bundesrepublik Deutschland und der EU.

Aber wenn es doch zu Verbrechen und Völkermord kommt?

Mehr dazu ....


Ja,  aber:

mit Terroristen kann man nicht verhandeln

Terrorismus

kann nur mit militärischen Mitteln bekämpft werden.

Der sogenannte Krieg gegen den Terrorismus begann nach den Anschlägen in Washington und New York im September 2001.

Nach fast 20 Jahren muss man leider feststellen, dass der Kampf gegen den Terrorismus immer neue terroristische Gewalt und immer neue Kriege hervorgebracht hat. Insofern ist dieser Krieg gescheitert.

Der Terrorismus braucht keine Stützpunkte, keine Infrastruktur, die man militärisch zerstören kann.

Terrorismus kann mit zivilen Mitteln bearbeitet werden. Die Ursachen für terroristische Gewalt müssen erkannt und bearbeitet werden.

Terroranschläge entstehen in regionalen Konflikten, die mit zivilen Mitteln gelöst werden können.

Der "Krieg gegen den Terrorismus" durch die USA und ihre Verbündeten ist weitgehend ein Vorwand, um mißliebige Regime zu beseitigen und Staaten zu zerstören, die sich den imperialen Interessen der USA nicht unterordnen wollen. Es geht in Wahrheit um Öl und andere Ressourcen.

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Ja,  aber:

Gegen die Nazi- Diktatur ...

... da hilft kein Pazifismus, da versagt die Gewaltfreiheit. Das Nazi-Regime mußte mit der Militärgewalt der Alliierten bekämppft und besiegt werden.

Immer wieder werden wir gefragt: Wie hättet ihr Pazifisten denn ohne Militär Hitlers Macht brechen wollen? Darauf haben wir eine klare Antwort: Wir hätten ihn gar nicht erst an die Macht gebracht! Hitlers Aufstieg und seine Gewaltherrschaft wären ohne die Unterstützung der durch die deutschen Eliten, der Reichswehr und ohne paramilitärische Organisationen wie SA und SS undenkbar gewesen.

Pazifistische Intellektuelle wie Kurt Tucholsky oder Carl von Ossietzky, erkannten die von den Nazis ausgehende Gefahr bereits in den 20er Jahren. Die Deutsche Friedensgesellschaft warnte: Stahlhelm und Hakenkreuz sind Deutschlands Untergang!

Zu diesem Zeitpunkt hätte man keinen Krieg und keine bewaffneten Kräfte gebraucht um sich von Hitler und seiner menschenverachtenden Ideologie zu befreien. Man hätte ihn nur nicht zu wählen brauchen!

Eine Reihe von Faktoren haben die nationalsozialistische Partei an die Macht gebracht: Die Folgen des ersten Weltkrieges, die Militarisierung der politischen Kämpfe, der weit verbreitete Revanchegedanke, die Massenarbeitslosigkeit, die Ablehnung des parlamentarischen Systems durch Teile der Bevölkerung, das Versprechen von Frieden und Wohlstand, die massive Propaganda mit Hilfe der modernen Medien, die Judentum und Bolschewismus als Ursache des sozialen Elends darstellten.

Politischer Widerstand vor 1933 hätte die Nazis verhindern müssen. Das ist nicht gelungen-  weil es zu wenig PazifistInnen in Deutschland gab!  Und zu viele Judenhasser, Nationalisten und Militaristen.

Allgemeine Abrüstung soll auch eine faschistische Gewaltherrschaft verhindern. Mehr dazu


ja, aber...

Viele Arbeitsplätze

gehen verloren wenn wir abrüsten...

Ca. 70 000 Beschäftigte arbeiten in der Rüstungsindustrie, bei ca. 40 Millionen Beschäftigten in Deutschland (2012)

Es gibt keine aktuelle und umfassende Bestandsaufnahme der Zahl der Beschäftigten im Bereich Rüstung und Militär.

Ca. 350 000 Menschen arbeiten bei der Bundeswehr, SoldatInnen und Zivilangestellte.

Mehr dazu....

 


Abschreckung wird den Krieg verhindern

„Abschreckung“ und Verteidigung war oft nur ein Vorwand, um machtpolitische Ziele zu verschleiern und die Zustimmung der BürgerInnen zum Militär zu gewinnen.

In den letzten Jahren der neuen Konfrontation in Europa wird jeder Schritt der Aufrüstung als Beitrag zur Abschreckung verstanden. „Abschreckung“ eines atomaren Angriffs durch die Androhung eines Vergeltungsschlages ist in den Hintergrund getreten. Neue Waffensysteme bedrohen die Stabilität

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Pazifismus

 

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